Kein Derbysieger im Oedemer Dauerregen

MTV verliert nach einem 2:2 bei SV Eintracht die Tabellenführung

Immer wenn das Derby zwischen den Rothosen und der SV Eintracht im Kalender steht, scheint der Wettergott stets eine Menge Regen bereit zu halten. Kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Spielabsagen, konnte das Spiel am Freitag aber im Gegensatz zum Hinspiel, dass nach verzweifelter wie vergeblicher Suche nach einem Ersatztermin letztlich im beidseitigen Einvernehmen mit 5:0 für die Turner gewertet wurde, ausgetragen werden. Allerdings glichen die äußeren Verhältnisse aufgrund des Dauerregens einer Mischung aus Fritz Walter Wetter und der Wasserschlacht von Frankfurt aus dem Jahr 1974.

In der Kabine bereitete das Trainerduo Peter Schirrmacher und Olaf Kranz ihr Team auf einen motivierten und kampfstarken Gegner vor, der von Mike Setzer, dem Coach der Blauen, taktisch gut eingestellt ins Spiel gehen würde, mit der Absicht, am Ende das Spielfeld als Derbysieger zu verlassen, auch in Anbetracht des kampflos verlorenen Hinspiels.

Und so ging es dann raus in den Lüneburger Regen und rein ins Spiel, in der Gewissheit, dass dieses kein spielerischer Leckerbissen werden würde.

Und bereits nach zwei Minuten standen die Spieler des Spitzenreiters wie begossene Pudel da, was aber weniger am Nass von oben als viel mehr an dem frühen Gegentor zum 0:1 lag.
Umso ärgerlicher, da dieses Tor trotz klarer Zuteilung vor dem Spiel vom Torjäger der Gastgeber, Christian Block, bedingt durch eine kurze Unaufmerksamkeit der MTV Defensive, erzielt worden ist.

Dass es weitere 2 Minuten später nicht noch ungemütlicher für die Turner wurde, lang an den Fingerspitzen des stets konzentrierten Michel Krause, als er, sehr weit vorm Tor postiert, einen Torschuss der Gastgeber aus Nähe der Mittellinie mit letzter Kraft gegen die Unterkante der Latte lenkte.

Die Turner taten sich hingegen schwer, sich dem gegnerischen Tor anzunähern. Zwar nahmen die Rothosen Wetter, Gegner und Spiel komplett an, aber es fehlte anfangs die Zielrichtung.
So bedurfte es etwas Spielglück, um zum 1:1 zu kommen. Nach einem Zuspiel vom Gegner in dessen Strafraum sprang Immertreff Maik Alvermann der Ball ungewollt an die Hand, um diesen dann im unmittelbaren Anschluss im Tor der Mannschaft von der Hasenburg unterzubringen. Trotz einiger Proteste der Gastgeber behielt das Tor seitens des Schiedsrichters Friedhelm Liesener seine Anerkennung.

Danach erfolgte das erwartbare, von beiden Seiten aus leidenschaftlich aber stets fair geführte Kampfspiel, das Derby Charakter, aber nur wenige Torchancen besaß. Ein Attribut, dass die MTV Verteidigung schon über die gesamte Saison auszeichnet, weist die Tabelle doch die Turner als die beste Defensive der Liga aus.
Die beste MTV  Einschussmöglichkeit hatte der fleißige Jan Köller auf seinem langen Fuß, der aber im Gegensatz zur Woche davor an diesem Abend etwas zu kurz war, so dass sein Schuss von Andreas Sawinski, dem guten Keeper der Gastgeber, pariert wurde.
Damit ging es mit einem 1:1 und vor Nässe triefenden Trikots in die Kabinen.


SV Eintracht  – MTV Treubund

2:2 (1:1)

Hier wurden T-Shirts und Worte gewechselt. So war man sich am Ende der Pause hinsichtlich der Strategie einig, dass die Turner in der 2. Hälfte das Tempo hochhalten müssen, um so die Eintracht mürbe zu spielen und am Ende siegreich zu sein.

Es kam allerdings ganz anders als geplant, denn wieder stellte der Wettergott kurz nach der Pause die Dusche für den MTV auf kalt. Denn ein schnell vorgetragener Angriff der Gastgeber brachte diese erneut in Front. Kurz davor hatten die Blauen allerdings Glück, dass Schiedsrichter Friedhelm Liesener trotz vorheriger Ankündigung in Richtung eines bereits verwarnten und daraufhin mehrfach ermahnten SVE Verteidiger, diesen nach einem abermaligen Foul mit gelb-rot zu bestrafen, nicht des Feldes verwies, sondern diesem die letzte Chance zur Besserung gewährte.

Dieses 1:2 zog dem Tabellenführer vorübergehend sichtlich den Stecker, taten sich die Rothosen fortan merklich schwer, das Spiel überlegt und kreativ zu gestalten.
Und das Vorhaben, das Spiel noch in Richtung Derbysieg zu lenken, erhielt Mitte der 2. Hälfte zwei empfindliche Dämpfer, mussten doch innerhalb von 5 Minuten Antreiber Timm Sabatino und Sturmpfeil Sven Meißner das Feld gezerrt verlassen.

Aber der MTV behielt den Glauben und Willen, zumindest noch einen Punkt mitzunehmen, um in der Saison weiterhin ungeschlagen zu bleiben und den Kontakt zur Spitze beizubehalten. Und dieses Vorhaben setzten die Turner 10 Minuten vor dem Ende in die Tat um. Eingeleitet wurde der 2:2 Ausgleichstreffer von Ballmagnet Peter Schirrmacher, der den Ball trotz Bedrängnis behauptete und gekonnt wie präzise auf den aufgerückten Willensverteidiger Oliver Wieben spielte. Dessen Abschluss fand den Weg punktgenau über den kurzen Pfosten ins Tor, so dass die Wieben Sieben seinen ersten Torerfolg der Saison bejubeln durfte.

Kurze Zeit später hatten die Gäste vom Hasenburger Grund den Torjubel erneut auf den Lippen, doch Andreas Sawinsky im Tor der Gastgeber entschärfte einen Schuss von Mark Less, dessen Richtung Peter Schirrmacher, in unmittelbarer Tornähe postiert, noch mit der Hacke veränderte, mit einem tollen Reflex. Ob ohne das Zutun des Spielertrainers der Schuss von Mark Less den direkten Weg ins Tor gefunden hätte, war eine der nach Spielschluss in der MTV Kabine heiß diskutierte Spielszene.


Dass somit dieses 2:2 schlussendlich das Endergebnis darstellte, stellte auch der verfrühte Schlusspfiff von Friedhelm Liesener sicher.

Nun kommt es am kommenden Mittwoch zum Showdown, reist der MTV dann doch zum mit einem Punkt Vorsprung führenden neuen Tabellenführer TUS Barendorf. Um den Staffeltitel aus eigener Kraft verteidigen zu können, benötigen die Rothosen am Elbe-Seiten-Kanal einen Sieg.

Die Tore für den MTV erzielten: 1:0, 1:1 Maik Alvermann, 2:1, 2:2 Oliver Wieben

Für den MTV spielten: Michel Krause, Oliver Wieben, Mark Less, Henning Witte, Florian Heuer, Maik Alvermann, Timm Sabatino, Jan Köller, Sven Meißner, Peter Schirrmacher;auf der Bank: Rüdiger Neumann, Patrick Eschen

Dieses Mal verhindert: Die gute Seele Kerstin Schröder
(Bericht: Olaf Kranz)

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