Das MTV Gen schlägt wieder zu
von Uli Homann · Veröffentlicht · Aktualisiert
3:0 Erfolg beim bisherigen Tabellenführer TuS Barendorf sorgt für Führungswechsel in der "Blitztabelle"
Das Team von Peter Schirrmacher und Olaf Kranz hat am Dienstagabend erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es in aller Regel dazu in der Lage ist, entscheidende Spitzenspiele zu gewinnen. Mit einer sehr überzeugenden Leistung und einem letztlich auch in der Höhe verdienten 3:0 Erfolg krempelten die Rothosen die Tabelle wieder auf links und führen die Tabelle nun mit jeweils einem Punkt Vorsprung auf den TuS Barendorf und den TSV Gellersen an. Allerdings ist diese Tabellenführung nur eine schöne Momentaufnahme, spielt doch der TSV Gellersen sowohl noch gegen die Turner als auch die Kanalanrainer, zudem hat der MTV am letzten Spieltag noch die knifflige Aufgabe VFL Lüneburg zu meistern. Somit haben die Lüneburger durch den eindrucksvollen Auswärtssieg die Meisterschaft zwar nicht verloren aber auch noch nicht gewonnen.
Das Spiel begann für die Rothosen, wie immer in solchen Spitz auf Knopf Spielen, schon in der Nullten Halbzeit in der Kabine. Die Turner schworen sich emotional auf dieses Spiel ein, mit dem festen Willen, den Spitzenreiter zu stürzen.
Von Beginn an war auf dem Rasen das Knistern eines Spitzenspiels spürbar, war doch der TuS Barendorf in den ersten 30 Minuten darauf bedacht, den MTV endgültig aus dem Meisterschaftsrennen zu kegeln, hatten die Gastgeber die Turner doch mit dem torlosen Unentschieden gegen die SG Bleckede/Neetze erst in dieses zurückgeholt.
Der TuS erarbeitete sich zunehmend leichte Feldvorteile, so dass es in dieser Phase wichtig war, dass Kapitän Florian Heuer von Beginn an seine Aufgabe, Kai Salewski, die Seele des Spiels der Gastgeber, an die Kette zu legen, mit Hingabe und dadurch mit Bravour erfüllte.
Da auch der Dreierabwehrverbund Timo Posnanski, Oliver Wieben und Henning Witte stets aufmerksam und hellwach agierten, kamen die Barendorfer trotz dieser leichten Überlegenheit zu wenig Torgelegenheiten. Wenn doch, dann durch Distanzschüsse, die aber allesamt sichere Beute des wieder einmal sehr guten Michel Krause waren. Das Prädikat Sternchen erarbeitete er sich an diesem Abend dadurch, dass er zusätzlich zu seinen Paraden auch die Vorgabe des Trainerteams, im Aufbauspiel dieses Mal ohne Pulstreiber für sein Team zu agieren, 69 Minuten lang beherzigte.
Mitte der 1. Halbzeit meldete sich dann auch der MTV in der Offensive an, allerdings wurde ein Torschuss von Trickstürmer Sören Hilmer, in diesem Fall er glücklich als gekonnt an den Ball gekommen, noch gerade eben von einem blauen Abwehrbein geblockt.
In der 32. Minute schlug dann aber das Pendel zu Gunsten des Gastes aus. Ein über Abwehrchef Timo Posnanski eingeleiteten schnellen Angriff leitete Mittelfeldmotor Timm Sabatino gedankenschnell auf Christian Felgner weiter. Dieser, ab der nächsten Saison nun nicht mehr als Standby Aushilfe gelegentlich sondern fest im MTV Ü-40 Spaßboot sitzend, fackelte nicht lange und drosch das Leder aus 12 Metern entschlossen ins Dach des Tores der Gastgeber, so dass der Jubel des mitgereisten großen MTV Anhangs nicht deutlich länger anhielt als das Wackeln des Tornetzes.
Das Spiel wogte danach bis zum Pausenpfiff des wie immer sehr gut leitenden Schiedsrichters Markus Wiesch hin und her, ohne jedoch ohne weitere hochkarätige Chancen aufzuweisen, so dass es mit der knappen 1:0 Halbzeitführung für den Gast in die Kabinen ging.
TuS Barendorf – MTV Treubund
0:3 (0:1)
Hier schworen sich die Lüneburger darauf ein, den 2. Durchgang mit derselben Leidenschaft zu führen wie die 1. Hälfte.
Und das taten die Rothosen dann auch. Vornehmlich ging es darum, im Mittelfeld den Kampf anzunehmen. Hier taten sich Jan Köller, vermutlich der Spieler mit den meisten Schritten an diesem Abend, sowie „Kai Salewski Stoppschild“ Florian Heuer und „Heute einmal kein Tor“ Maik Alvermann mit der Erfüllung von Defensivarbeiten hervor.
Dafür, dass das Angriffsspiel der Turner nicht erlahmte, sorgten Dauerantreiber Timm Sabatino sowie die lenkende Feder des MTV Spiels, Jens Sudeikat, bei dem Alterungsprozesse am Körper offensichtlich nicht stattfinden.
Diese geschlossene Mannschaftsleistung zahlte sich dann in der 44. Minute aus. Ein schneller Gegenstoß landete über den wieder sehr dynamischen Christian Felgner beim nach vorne geteilten, und damit im Strafraum schon hörbar schnaufenden Schlachtschiff Henning Witte, so dass dieser den Ball nur noch sehr entkräftet Richtung Tor der Gastgeber schießen konnte. Dass der Ball dann den Weg zum beruhigenden 2:0 in die Maschen fand, lag an einem Schuh eines Verteidigers der Barendorfer, von wo aus das runde Kunstleder den Weg ins Tor fand.
Das 0:2 war ein sichtlicher Schock für den in blau gekleideten Noch-Tabellenführer, von dem sich dieser nicht mehr erholen sollte.
Den Deckel auf das Spiel machte dann nach einer knappen Stunde Jan Köller, der seine sehr starke Leistung mit einem nicht ganz unhaltbar wirkenden Distanzschuss krönte. Dass dann Fritz Weidlich, der in der Schlussphase eingewechselt wurde und sich nahtlos ins Team einpasste, bei einer 1:1 Situation am Torhüter der Gastgeber scheiterte, war bei dem Spielstand von 3:0 für die Gäste lediglich eine Randnotiz.
Denn kurz danach war, nachdem auch die von Markus Wilsch, wohl seiner Freude am guten Fußballspiel geschuldete, angeordnete 4 minütige Nachspielzeit abgelaufen war, Schluss und die Tabellenführung in den Händen des MTV.
Ob diese auch bis zum nächsten Wochenende Bestand hält, entscheidet der Ausgang des am Freitag im Grund stattfindenden nächsten Spitzenspiels des MTV gegen den TSV Gellersen. In diesem wird der MTV die gleiche Form wie am Elbe Seitenkanal abrufen müssen, ist doch für den Gewinn der Meisterschaft ein Remis vermutlich zu wenig.
Die Tore erzielten: 0:1 Christian Felgner, 0:2 von Henning Witte erzwungenes Eigentor, 0:3 Jan Köller
Für den MTV spielten: Michel Krause, Timo Posnanski, Oliver Wieben, Henning Witte, Jan Köller, Florian Heuer, Maik Alvermann, Timm Sabatino, Jens Sudeikat, Fritz Weidlich, Sören Hillmer, Christian Felgener; nicht eingesetzt: Jakob Zientek
An der Seitenlinie die gute Seele Kerstin Schröder
(Bericht: Olaf Kranz)