MTV geht im Dauerregen von Reppenstedt baden

Das hätte sich das Team von Olaf Kranz, Timm Sabatino, Florian Heuer und Maik Alvermann in seinen schlimmsten Träumen nicht ausgemalt, dass die vom TuS Reppenstedt an den MTV herangetragene und vom MTV akzeptierte Bitte um Spielverlegung zum Bumerang werden würde. So verständigten sich beide Teams aufgrund der am letzten Freitag grassierenden Personalmisere des TuS Reppenstedt das Spiel mittelfristig um 4 Tage nach hinten und aufgrund des Dauerregens kurzfristig vom Lüneburger Grund nach Reppenstedt zu verlegen.

Dass die Lüneburger am Ende nach der 3:4 Niederlage wie begossene Pudel im Sportpark Reppenstedt standen und somit am Ende der Partie zerzauster aussahen als der gut bespielbare Rasen, war vorm Spiel unwahrscheinlicher, als dass es an diesem Abend trotz Dauerregenprognose aufhören würde zu regnen.

Dabei waren die gut aufgelegten Turner vor dem Spiel gewarnt, sprachen doch in der Kabine Olaf Kranz vor der Wundertüte Reppenstedt, die den MTV in der Vergangenheit schon öfters ins Wanken und gelegentlich schon zu Fall brachte sowie Timm Sabatino von der Fritz Walter Wetter Gefahr, die in der letzten Saison den Rothosen schon zwei entscheidende Punkte im Derby bei der SV Eintracht Lüneburg kosteten.

Und so ging es rein in den nassen Abend, an dem einige Menschen ihrem Hund erlaubt hätten, das kleine Geschäft direkt vor der eigenen Haustür zu verrichten. Der erste begossene Pudel an diesem Abend auf Lüneburger Seite war kurz nach Anpfiff Allrounder und an diesem Abend als Defensivstratege aufgebotene Mark Less, zerrte sich der Ü 50 Matchwinner von letzter Woche, als er die NFV Endrundenteilnahme seines Teams mit dem letzten Neunmeter im selbigen Schießen sicherstellte, doch am hinteren Oberschenkel und musste ausgewechselt werden.

Doch kaum waren die Haare von Mark Less am Spielfeldrand sowie der Abwehrverbund der Rothosen auf dem Feld neu sortiert, begann das Unheil der Lüneburger seinen Lauf zu nehmen. Einen weiten Ball aus der eigenen Hälfte der Reppenstedter heraus erlief sich in der 6. Spielminute ein weiß-schwarz gekleideter Angreifer und sorgte für die schnelle wie überraschende Führung der Gastgeber.
Da der MTV in dieser Anfangsphase weder Zugriff aufs Spiel noch auf den Gegner fand und weil sich die Situation aus der 6. Spielminute in der 9. und 17. Minute wiederholte, stand es früh 3:0. Ein Ergebnis mit einem frühen Drei-Tore Vorsprung hätte man unter Umständen bei der Konstellation Erster gegen Letzten erwarten können. Aber dass der Außenseiter aus Reppenstedt so deutlich in Front lag, hätten selbst waghalsige Sportwetter nicht zu tippen gewagt.

Aber die Reaktion, die die Lüneburger danach an den Tag legten, ist Indiz einer intakten Mannschaft. Das Spiel kannte jetzt nur noch eine Richtung, nämlich in die des TuS Reppenstedt. Und in der 24. Minute wurde das Anrennen des MTV erstmals belohnt, als Sturmathlet Jörg Mariske eine präzise Flanke von Jakob Zientek zum 1:3 vollendete. Dass dieser Sturmlauf des Noch-Tabellenführers bis zur Pause nicht weiter belohnt wurde, lag neben dem an diesem Abend herausragenden Torhüter der Gastgeber, Manuel Naudszus, auch an der Passungenauigkeit und der heuer eklatanten Abschlussschwäche der Gäste.

TuS Reppenstedt- MTV Treubund
4:3 (3:1)

In der Halbzeitansprache verwies Coach Olaf Kranz darauf, in der 2. Halbzeit nahtlos an die letzten 30 Minuten des 1. Durchgangs anzuknüpfen, um die 35-minütigen Restspielzeit zu nutzen, das Spiel noch auf die Seite der Turner zu ziehen. Hierzu bedurfte es aber einer besseren Torchancenausnutzung als in Hälfte eins.

Die Spielrichtung stimmte aus Sicht der Lüneburger auch in der 2. Hälfte, es ging nämlich unvermittelt weiter auf das Tor des Hexers Naudszus. Nach einigen ungenutzten Torchancen war dann in der 45. Minute der Anschluss hergestellt. Es war Sprintdribbler Christian Felgner, perfekt freigespielt vom Spielgestalter Timm Sabatino, der diese Vorlage im Torraum stehend souverän zum 2:3 vollendete. Wie vom dynamischen und sympathisch selbstkritischen MTV Stürmer nach Spielschluss später selbst resigniert festgestellt, blieb es sein einzig perfekt getroffener Ball in diesem Spiel. Dass man Bälle nicht immer perfekt treffen muss, damit diese im Tor landen, zeigte dann der weitere Spielverlauf.

Nach weiterem unentwegtem Anrennen des MTV blieben den Rothosen bis 8 Minuten vor Schluss nicht nur weitere Torerfolge durch eigenes Verschulden sondern auch ein bis zwei eventuelle Kann Strafstöße durch den gut leitenden Schiedsrichters Uli Meyer verwehrt. Dennoch steckte der bis dahin noch ungeschlagene Tabellenführer nicht auf und kam durch Immertreff Maik Alvermann der 62. Minute zum erlösenden Ausgleichstreffer. Da sich dieses Mal der Titan im Tor der Gastgeber zu früh für eine, dazu die falsche Ecke entschied, trudelte der sehr unsauber vom im Strafraum stehenden Maik Alvermann getroffene Ball in gemächlicher Kriechgeschwindigkeit ins Tor. Nun schien es eine Frage der Zeit zu sein, bis die Turner dieses Spiel komplett drehen würden, hatten die Gastgeber in der 2. Halbzeit doch nicht einen ernst zu nehmenden Schuss aufs Tor von MTV Keeper Michel Krause abgegeben.

Aber wie es zu solchen Pech regnenden Tagen gehört, gab es eine Minute vor Schluss diesen einen Moment der 2. Halbzeit für die Gastgeber. Dabei nutzten die Reppenstedter einen Sekundenschlaf in der MTV Defensive aus, um mit 4:3 erneut in Führung zu gehen. Das Tor resultierte am Ende aus einem recht verunglückten Torschuss, der irgendwie den Weg ins kurze Eck fand. In der verbliebenden 3 minütigen Nachspielzeit hatte die Turner in der Tat noch 2 Hochkaräter. Aber spätestens als Manuel N. eine scharfe Hereingabe von David Hack blitzschnell halb erhechtete und halb ersaß, war die 1. Saisonniederlage der roten in feuchten Tüchern.

Nun heißt es die Herbstferien zu nutzen, um sich für das anstehende Pokal Viertelfinale gegen den TSV Gellersen, das für den 25.10. terminiert ist, wieder aufzurichten.
Die Tore für den MTV erzielten: 1:0, 2:0. 3:0, 3:1 Jörg Marsiske. 3:2 Christian Felgner, 3;3 Maik Alvermann, 3:4

Für den MTV spielten: Michel Krause, Florian Heuer, Mark Less, Jan Zientek, Jan Köller, Maik Alvermann, Timm Sabatino, Sven Meißner, David Heck, Jörg Marsiske, Christian Felgner

An der Seitenlinie die gute Seele Kerstin Schröder

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