Gute Jugendarbeit: Fußball-C-Junioren in der Regionalliga bilden die Speerspitze von 21 Nachwuchsteams beim MTV Treubund Lüneburg.
ha121006gb Lüneburg. Gute Jugendarbeit zahlt sich aus, heißt es immer wieder in Fußballkreisen. Aber nur, wenn alle Verantwortlichen einen langen Atem haben. Wie zum Beispiel beim MTV Treubund Lüneburg mit gleich vier Jugendkoordinatoren, die dem Vorstand oder erweiterten Vorstand des Vereins angehören. Dessen erste Fußballherrenmannschaft hat unlängst nicht nur das Stadtderby gegen die SV Eintracht Lüneburg mit 3:2 gewonnen, sie spielt in dieser Saison auch eine wesentliche bessere Rolle in der Landesliga Lüneburg als der Stadtrivale von der Hasenburg und hat diesen als Nummer zwei in der Hansestadt hinter dem Lüneburger SK abgelöst.
Diese Entwicklung wäre ohne die kontinuierliche Nachwuchsförderung so nicht möglich gewesen. Das "Flaggschiff" des Vereins sind die Jugendlichen des Jahrgangs 1998, die sich in der C-Junioren-Regionalliga seit dieser Saison mit Vereinen wie SV Werder Bremen, Hannover 96, VfL Wolfsburg, FC St. Pauli und auch dem großen Hamburger SV messen müssen. Zunächst noch ohne großen Erfolg.
Gegen den HSV halten die Treubund-Talente bis kurz vor Schluss ein 1:1
Nach vier Spielen sind sie ohne Punktgewinn, hatten es dabei aber auch mit Gegnern wie Holstein Kiel, dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg zu tun. "Im ersten Spiel gegen den Eimsbütteler TV waren wir noch nicht in der neuen Liga angekommen, gegen Holstein waren wir schon deutlich besser und gegen den HSV sogar nahe am Sieg dran", berichtet Oliver Haase, der gemeinsam mit Sören Hillmer und Sören Trumann das Team trainiert, und gleichzeitig keinen Zweifel daran lässt, dass die für den Klassenerhalt benötigten Punkte noch eingefahren werden.
In der Liga zu bleiben ist das sportliche Ziel. Haase: "Die Jungs wussten, worauf sie sich einlassen." Der Verein hatte angesichts des hohen finanziellen Aufwands kurz gezögert, nachdem Sören Hillmer voriges Jahr mit dem Landesligakader der C-Junioren Niedersachsenmeister geworden war damit den Aufstieg in die höchste Spielklasse dieser Altersstufe geschaffte hatte.
Aus der Meistermannschaft dürfen nur die jüngeren Spieler des Jahrgangs 1998 die Früchte ihres Erfolgs ernten. Das sind Malte Meyer, Noah Barth, Joshua Okunnuga, Luca Steinmeier und Hennek Wischmann. Malte Meyer, den schon mehrere Bundesligavereine auf dem Zettel haben, hat die bisher einzigen Regionalligatore für Treubund erzielt. Er traf sowohl beim 1:5 gegen den Eimsbütteler SV als auch beim 1:4 gegen den HSV. Gegen Holstein Kiel fiel die Niederlage mit 0:6 ziemlich hoch aus, ebenso zuletzt beim 0:4 gegen den VfL Wolfsburg. Gegen den Hamburger SV hieß es bis zehn Minuten vor Schluss 1:1 und die Treubund-Jungen hätten zweimal in Führung gehen können. Ähnlich lange hielten die Lüneburger Talente gegen den VfL Wolfsburg mit. Der erzielte seine vier Treffer allesamt erst in den letzten 20 Spielminuten.
Was macht der MTV Treubund besser als andere Vereine? "Wir sind in der Jugendarbeit gut strukturiert, haben extrem engagierte und gut ausgebildete Trainer", antwortet Oliver Haase. Sören Hillmer, auch Herrentrainer beim Bezirksligisten TSV Gellersen, und Treubund-Herrentrainer Olaf Lakämper sind zugleich als DFB-Stützpunkttrainer in Deutsch Evern und Winsen-Roydorf auf hohem Niveau in der Jugendarbeit verhaftet. Lakämper hat im Aufstiegsjahr der Treubundherren 2011 gleich sechs vorherige A-Jugendliche integriert und auch danach immer wieder Nachwuchstalente aus den eigenen Reihen herangezogen.
Die A- und B-Junioren, jeweils in der Niedersachsenliga aktiv, sowie die C-Junioren mit der zweiten Mannschaft ebenfalls in der Landesliga, bilden auf Jahre hinaus ein schier unerschöpfliches Potenzial an gut ausgebildeten Nachwuchsspielern beim MTV Treubund. Zum Vergleich: Oberligist Lüneburger SK Hansa spielt mit seiner A-Jugend zwar auch in der Niedersachsenliga, von den zehn jüngeren Jugendmannschaften aber nur die B-Jugend noch auf Bezirksebene. Bei Eintracht findet dagegen mit insgesamt lediglich drei Jungen- und einem Mädchenteam so gut wie gar keine Jugendarbeit statt. Wie gut Treubund aufgestellt ist, unterstreichen die folgenden Zahlen: Jede Woche trainieren 21 Juniorenteams auf drei verschiedenen Trainingsstätten.
Quelle: Günther Bröde vom 
