MTV Ü40 etabliert sich als feste Größe in Niedersachsen
von Olaf Kranz · Veröffentlicht · Aktualisiert
Turner erreichen respektablen 9. Platz bei der NFV Endrunde
Lenglern/Harste Auch wenn der ganz große Erfolg auch dieses Jahr erneut ausblieb, so kehrten die Rothosen doch mit einem sehr achtbaren 9. Platz von der diesjährigen NFV-Endrunde aus Lenglern/Harste im Flecken Bovenden zurück.
Die Vorrundengruppen dieses Turniers standen schon lange fest, wurde diese Endrunde, die von im Spätherbst Ihrer Karriere stehenden Fußballern im fortgeschrittenen Alter als die größtmögliche sportliche Herausforderung angesehen wird, Corona bedingt bereits zweimal verschoben.
So sah die Losfee mit dem Heidmühler FC, eine aufstrebende Mannschaft aus dem Landkreis Friesland sowie den beiden schon mehrfach als NFV-Sieger gekürten Mannschaften von Hannover 96 und VFL Wolfsburg drei sehr anspruchsvolle Gruppengegner für die Lüneburger vor.
Dennoch gab das Trainergespann Peter Schirrmacher und Olaf Kranz als Minimalziel das Erreichen des Achtelfinals aus. wofür mindestens Platz 2 in der Gruppe nötig war.
Heidmühler FC – MTV Treubund 3:1
Erster Gruppengegner der Turner war der vermeintliche Underdog dieser Gruppe, der Heidmühler FC. Dass dieser allerdings Qualität besitzt, wusste der MTV bereits vor dem Turnier, hat doch der ehemalige Akteur der Turner und nun im Friesland lebende Andre Mai detaillierte Hinweise zum hohen Leistungsniveau des Gegners geben können.
Und diese beschriebene Qualität führten die Friesländer von Beginn an auf dem Rasen der gepflegten, sowohl gut bewirteten als auch besuchten Sportanlage auf.
Die in schwarz gekleideten Nordwestdeutschen zeigten sich von Beginn an kompakt, laufstark und fußballerisch beschlagen und legten sofort den Vorwärtsgang ein. Allerdings verschliefen auch die Rothosen den Start nicht und hatten durch Maik Alvermann ihre erste Torchance des Turniers. Der dynamische Mittelfeldspieler des MTV schloss einen schnell vorgetragenen Angriff allerdings erfolglos ab, indem er den Ball mit vollem Risiko knapp über das Tor der Friesländer setzte.
Hiervon zeigten sich das Team aus Schortens, das im Schnitt fünf Jahre jünger besetzt war als die routinierten Turner, allerdings unbeeindruckt und gingen kurze Zeit später nach einem zuvor vom Schlussmann Michel Krause abgewehrten Schuss und einer darauf gefolgten Unkonzentriertheit in der Defensive der Lüneburger mit 1:0 in Führung. Als dann kurze Zeit später der HFC auf 2:0 erhöhte, schien das Spiel, nicht zuletzt aufgrund der kurzen Spielzeit von 1 X 20 Minuten, entschieden zu sein.
Aber der MTV schlug nochmals in Person von Goalgetter Peter Schirrmacher zurück, als dieser in Manier eines echten Neuners aus Kurzdistanz den Ball zum 1:2 ins Tor stocherte. Die Hoffnung auf einen Teilerfolg währte allerdings nur kurz, deckten doch die Friesländer die Defensivschwächen der Turner in diesem Spiel schonungslos auf und stellten den alten Abstand von zwei Toren und somit das Endergebnis von 3:1 her.
Tore: 1:0, 2:0, 2:1 Peter Schirrmacher, 3:1
VFL Wolfsburg – MTV Treubund 0:1
Damit war nach der Auftaktniederlage die Ausgangslage des MTV vor dem zweiten Gruppenspiel nicht einfach, aber auch nicht aussichtslos, zumal sich im Parallelspiel die beiden Bundesligisten mit 1:1 trennten. Dennoch musste nach Möglichkeit ein Sieg her gegen die Volkswagenstädter, wollte man in dieser Gruppe nicht gänzlich ins Hintertreffen geraten. Dass man gegen die Mannschaft von der Aller nicht chancenlos ist, zeigte die Partie beim Landeswettbewerb vor drei Jahren, als der MTV im Gruppenspiel gegen denselben Gegner nur knapp mit 1:2 den Kürzeren zog.
Mit diesem Bewusstsein und mit den vom im 1. Spiel als Spielbeobachter abgestellten Christian Behne gelieferten Informationen zum Gegner starteten die Rothosen zuversichtlich in ihr 2. Spiel an diesem sehr sonnigen und warmen Tag in Südniedersachsen.
Die Lüneburger stellten sich auf die vom Späher Behne ausgemachten drei Leistungsträger der Wolfsburger ein, indem diese von Oliver Wieben, Florian Heuer und Timm Sabatino mit besonderem Augenmerk bewacht wurden. Kam es dennoch zu brenzligen Situationen vorm Tor der Lüneburger, machte sich der dieses Spiel im Tor stehende Christian Behne seine eigenen Beobachtungen des Gegners zunutze und reagierte und parierte jeweils tadellos.
Aber auch der MTV hatte Offensivaktionen. Einen dieser von Peter Schirrmacher vorgetragenen Angriff konnte ein VFL Verteidiger allerdings nur per Foul im eigenen Strafraum „klären“. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Florian Heuer souverän wie wuchtig zur 1:0 Führung. Diese hielt trotz einiger weiterer kleinerer und größerer Aufreger im Strafraum der Turner bis zum herbeigesehnten Schlusspfiff Stand, so dass die Mannen vom Hasenburger Grund nun im Turnier angekommen waren.
Tor: 0:1 Florian Heuer
MTV Treubund – Hannover 96 0:0
Da das Parallelspiel dieser Gruppe zwischen dem Heidmühler FC und Hannover 96 torlos endete, konnte vor dem letzten Spiel und jeder der vier Mannschaften das Achtelfinale erreichen.
Somit gab das Trainergespann Schirrmacher/Kranz, das absprachegemäß einen erneuten Torwartwechsel Krause für Behne vornahm, die Otto Rehhagel Devise „Kontrollierte Offensive“ aus.
Gegen routinierte Landeshauptstädter wollte das Team keineswegs ins offene Messer und damit einem Rückstand hinterherlaufen. Zumal die Wolfsburger im Parallelspiel gegen den HFC schnell mit 1:0 in Führung gingen und der MTV zu diesem Zeitpunkt einen Sieg für das Erreichen des Achtelfinals benötigte.
Von diesem Zwischenstand ließen sich die Turner aber nicht aus der Reserve locken und hielten Ihre Strategie aufrecht. Da allerdings das Team vom Maschsee unbedingt gewinnen musste, um noch weiterzukommen, wurde das Spiel zusehends aktiver. Besonders der MTV erspielte sich durch Konterangriffe diverse gute Tormöglichkeiten, ließ diese aber, ähnlich wie im Spiel zuvor, recht fahrlässig liegen. Da allerdings der HFC auf dem Nebenplatz mittlerweile in Führung lag, hatte das stetige Auslassen der Torchancen bis dahin keine sportlichen Folgen sondern wirkte sich lediglich auf den Adrenalinspiegel der MTV Getreuen aus. Dieser sollte mit der letzten Spielaktion nochmals rapide ansteigen, hatten die Hannoveraner doch mit einem Distanzschuss noch eine richtig gute Torchance, die Michel Krause aber reaktionsschnell vereitelte und somit den Achtelfinaleinzug festhielt, da auf dem anderen Spielfeld der Heidmühler FC den VFL Wolsburg letztlich deutlich mit 4:1 in die Knie zwang.
Tore: Fehlanzeige
Achtelfinale
SG Wörpetal – MTV Treubund 2:1
Als Gruppenzweiter bekam es die Mannschaft aus der Stadt der Roten Rosen mit dem Gruppensieger der Staffel C, der SG Wörpetal zu tun. Die Mannschaft aus dem Kreis Rotenburg gewann diese Gruppe bei zwei Siegen und einem Remis mit 7 Punkten und 4:1 Toren.
Für die Lüneburger war dieser Gegner ein unbeschriebenes Blatt, kreuzten beide Mannschaften noch nie die Klingen gegeneinander. Dennoch war dem Team von der Ilmenau die Schwere der Aufgabe bewusst, spielte die Mannschaft von der Wümme in der Vorrunde zweimal zu Null und ließ somit nur ein Gegentor zu.
Schnell stellte sich im Spiel heraus, dass die Vorsicht dem Gegner gegenüber angebracht war, ließ dieser doch keine gravierenden Schwächen erkennen. Umgekehrt zollte auch der grün gekleidete Gegner den Lüneburger Respekt und dominierte nicht augenscheinlich die Partie. Dennoch gingen die Rotenburger in Führung. Und diese war der individuellen Klasse des Stürmers mit der Nummer 7 geschuldet, der im Stile eines Toptorjägers mit dem Rücken zum Tor stehend die Lüneburger Wieben Sieben narrte, und gekonnt zum 1:0 abschloss.
Aber abermals steckten die Lüneburger nicht auf und kamen zurück. Eine scharfe Hereingabe von Florian Heuer landete im Strafraum der Wörpetaler vor den Füßen von Dauerantreiber Timm Sabatino, der gedankenschnell seinen Fuß in den Schuss und somit das Ergebnis auf 1:1 stellte.
Das Turnier und das umkämpfte Spiel zollte aber zunehmend seinen Tribut, was sich auch in der muskulären Verletzung und der damit einhergehenden Auswechslung von Olaf Elsner niederschlug.
Die Hoffnung der Rothosen, weiterhin im Turnier zu bleiben, zerschlug sich dann aber kurz vor Schluss der Partie, als die Mannen von der Wümme mit 2:1 in Führung gingen. Dieses Tor war fast eine Kopie des 1:0, mit denselben Protagonisten. Allerdings ist hier, wie beim 1:0 ausschließlich die technische Stärke des Stürmers ausschlaggebend und hervorzuheben, so dass diese Tore für einen Verteidiger fast unmöglich sind, zu verteidigen. Dieses 2:1 stellte dann schließlich den Endstand und das Ausscheiden der Turner dar.
Tore: 1:0, 1:1 Timm Sabatino, 2:1
Fazit:
Dass der MTV gegen eine der besten Mannschaften dieser Endrunde scheiterte, zeigt die Tatsache, dass die Spielgemeinschaft Wörpetal erst im 7 Meter Schießen des Halbfinals gegen Rot Weiß Damme scheiterte und am Ende als drittbeste Mannschaft Niedersachsens geehrt wurde.
Das große Pferd für den Titel des Niedersachsenmeister erhielt am Ende erwartungsgemäß und verdientermaßen Eintracht Nordhorn, das damit zum dritten Mal in Folge den NFV Ü40 Titel errang.
Für den MTV war es dennoch ein sehr gelungenes Turnier mit einem sehr respektablen Ergebnis, dass zuerst bei der offiziellen Siegerehrung und dann ausgelassen auf der langen Rückfahrt gefeiert worden ist.
Für den MTV Treubund spielten: Michel Krause, Christian Behne, Oliver Wieben, Florian Heuer, Mark Less, Gunnar Brock, Timm Sabatino, Maik Alvermann, Florian Heuer, Jens Sudeikat, Felix Allmann, Olaf Elsner, Peter Schirrmacher