SG Borstel-Luhdorf gewinnt verdient den VGH-Cup 2025

Nach guter alter Tradition fand im Rahmen des wieder einmal vom gesamten MTV Fußball Vorstand großartig organisierten VGH-Cup das Ü40-Turnier statt. Auch wenn nur wenige Teams die an alle Lüneburger Ü40 Mannschaften ausgesprochenen Einladungen annahmen, ergab sich mit den Lüneburgern Teilnehmern SV Eintracht, TuS Barendorf, der SG Brietlingen/Barendorf/Adendorf, dem befreundeten Dauergast SG Luhdorf/Borstel sowie dem MTV als Gastgeber ein illustres Teilnehmerfeld. Gespielt wurde im Modus jeder gegen jeden mit Hin- und Rückspiel bei einer Spieldauer von 10 Minuten.

Geleitet wurden die Spiele vom umsichtigen Schiedsrichter-Duo Falko Meyer und Markus Schulz. Am Ende des Turniers waren diese beiden Männer in schwarz vermutlich ähnlich erschöpft wie die Kicker jenseits der 40, wurden doch einige dieser oft intensiv, aber zumeist fair geführten 20 Spiele etwas hitziger ausgetragen. Dennoch war am Ende positiv zu vermerken, dass das gesamte Turnier ohne ernsthafte Verletzungen zu Ende ging. Ganzköperschmerzen am Tag danach nahm jeder Fußballer mit der Teilnahme an dem Turnier im Vorwege selbstredend und tapfer in Kauf.

Zum Sportlichen:

Da das Trainergespann Olaf Kranz, Timm Sabatino, Florian Heuer und Maik Alvermann im Vorfeld des Turniers zahlreiche Absagen erhielt, waren die Rothosen zwar qualitativ immer noch stark aufgestellt, besaßen aber für das Turnier nur 2 Wechseloptionen. Für 80 Minuten Hallenfußball wahrlich ein ambitioniertes Angehen.

MTV Treubund – TuS Barendorf 0:0

Das Eröffnungsspiel des Turniers bestritt dann der Gastgeber gegen den amtierenden Kleinfeld Kreismeister TuS Barendorf. Und wie so oft bei großen Turnieren, ging diese Eröffnungspartie torlos aus. Zwar hatte der MTV in den ersten 8 Minuten größere Spielanteile und mit einem Lattenschuss von Energiebündel Jan Köller die größte Torchance des Spiels, blieb am Ende aber ohne eigenen Torerfolg. Da in den letzten 2 Minuten auch der MTV einige brenzlige Situationen zu überstehen hatte, konnten am Ende beide Mannschaften mit der Punkteteilung leben.

SG Luhdorf Borstel-Luhdorf – MTV Treubund 1:0

In seinem 2. Spiel traf der Gastgeber auf den Vizeturniersieger des letzten Jahres, die SG Luhdorf Borstel. Wie zu erwarten war, entwickelte sich ein vom gegenseitigen Respekt geprägtes Spiel gegen den symphytischen Gegner aus dem Nachbarkreis Harburg. Auch in diesem Spiel lag die erste Chance auf dem Fuß der Rothosen, dieses Mal in Person von Christian Felgner, dem einzig nominellen MTV-Stürmer an diesem winterlichen Hallenabend. Dieser brachte aus Nahdistanz den Ball aber nicht über die Torlinie, weil er in Bedrängnis seinen Fuß nicht gezielt an den Ball bringen konnte. Dasselbe Malheur spielte sich kurze Zeit später im Torraum der Gastgeber ab, nur unter anderen Vorzeichen und mit einem anderen Ausgang. Dieses Mal war es der Teamplayer Jakob Zientek, der im eigenen Strafraum den Fuß nicht gezielt an den Ball bringen konnte. Somit ging der Ball unkontrolliert in Richtung eigenes Tor, so dass der an diesem Abend wieder sehr souverän agierende Torhüter der Turner, Rüdiger Neumann, seine Hände nicht gezielt an den Ball bekam, so dass letztlich der Ball sehr unglücklich den Weg ins MTV-Gehäuse fand. Damit war die 0:1 Niederlage der Rothosen besiegelt, die der MTV von nun an als schweres Gepäck durch den weiteren Turnierverlauf trug.

SV Eintracht – MTV Treubund 2:2

Es folgte nun das Nachbarschaftsderby gegen die Eintracht. Und das wurde heiß und am Ende überkochend. Ähnlich unglücklich wie im Spiel davor, geriet der MTV durch einen abgefälschten Schuss mit 0:1 in Rückstand. Und als der MTV auf den Ausgleich drängte, kam es noch schlimmer, denn die Eintracht konterte sich zum 2:0. 4 Minuten vor Ende des 3 Spiels drohte dem Gastgeber also, die Statistenrolle dieses Traditionsturniers einzunehmen. Doch anstelle sich hängen zu lassen, packte der MTV nun sein für Gegner so gefährliches Turnergen aus. Mit Erfolg. Jan Köller belohnte sich und sein Team mit dem ersten Turniertor der Gastgeber, indem er aus spitzem Winkel auf 1:2 verkürzte. Damit war der Gastgeber aber noch nicht zufrieden und drängte auf den Ausgleich. Und dieser fiel 3 Sekunden vor Schluss. Nach einer energischen Balleroberung landete der Ball beim Kapitän Florian Heuer. Dieser, aufgrund des personellen Aderlasses und trotz eines vor 3 Wochen vorgenommenen kleineren operativen Eingriff kurzfristig eingesprungen, wuchtete das Leder frei nach dem Motto „3 Wochen kein Kontaktsport müssen reichen“ zum 2:2 in die Maschen. Dieser Treffer sorgte für sehr unterschiedliche Emotionen. Rot jubelte euphorisch, blau protestierte hitzig. Einerseits plädierte die SVE auf Stürmerfoul bei der Balleroberung, anderseits richtete sich der Protest auf das 6 sekündige Timeout aufgrund einer Ballholaktion, musste das runde Spielgerät doch aus den Untiefen des Sportparks am Kreideberg aufs Spielfeld zurückgebracht werden. Hinsichtlich der getroffenen Entscheidungen kann man ggf. unterschiedlicher Meinung sein, die Reaktionen der SV Eintracht waren allerdings sehr emotional, die eher in einem hitzigen südamerikanischen Fußballspiel erwartbar sind.

MTV Treubund – SG Brietlingen/Bardowick/Adendorf 1:0

Nun war der MTV gefühlt drin im Turnier, wenn auch noch sieglos. Das sollte sich im Spiel gegen die Spielgemeinschaft aus dem Norden Lüneburgs ändern, wollte man doch noch in Richtung der 3 Prämienplätze schielen. Da beide Mannschaften ergebnisgleich, Niederlage gegen Borstel, Remis gegen die SVE, starteten, ging es nun für beide Teams darum, Boden gut zu machen. Dieses Vorhaben gelang letztlich dem MTV. Denn es war Goalgetter Christian Felgner vorbehalten, mit seinem 1. Turniertreffer das sehr enge Spiel auf die Seite des MTV zu ziehen. Dabei setzte „Felge“ den 1:0 Siegtreffer satt in den rechten Knick des Tores der Spielgemeinschaft der Orte aus der Domstadt, des Ortes des Damenfußballes sowie des Ortes des Eishockeysports.

TuS Barendorf – MTV Treubund 1:2

Das Rückspiel gegen den TuS Barendorf galt als Weichenspiel für den weiteren Turnierverlauf. Um oben anzuklopfen, war ein Sieg Pflicht gegen den bis dahin noch sieglosen Kontrahenten vom Elbeseitenkanal. Und der MTV stellte die Weichen in Richtung „Norden“. Nach Toren von Jan Köller und Christian Felgner sowie dem späten Anschlusstreffer der Barendorfer stand am Ende ein 2:1 in grüner Leuchtschrift auf der Anzeigetafel in der Sporthalle am Kreideberg und damit fest, dass die Turner um die 3 weißen Umschläge mitspielen würden.

MTV Treubund  – SG Borstel-Luhdorf 0:0

Um noch nach dem dicksten Umschlag greifen zu können, musste ein Sieg gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer aus dem Landkreis Harburg her. Möglich war ein MTV-Sieg in dem fairen engen Spiel. Aber auch eine erneute Niederlage hätte der ausgeglichene Spielverlauf hergegeben. Somit war also das torlose Remis, das nach Ertönen der Schlusssirene Bestand hatte, leistungsgerecht.

MTV – SV Eintracht 0:0

Somit war vor den letzten beiden Spielen der Showdown um Platz 2 eingeläutet. Bewerber auf den Vizetitel waren die SVE und der Gastgeber, vor dem direkten Duell lediglich um ein Tor zugunsten des MTV getrennt. Somit entwickelte sich ein Spiel, in dem beide Mannschaften nicht ins letzte Risiko gingen. Allerdings kam der MTV in Person von Christian Felgner zu 3 sehr guten Torgelegenheiten. Aber alle 3 Chancen vereitelte der Keeper von der SVE gedankenschnell. Bezeichnender Weise war es „Bobbi“ von der SVE, der das torlose Remis für die „Blauen“ als Torwart festhielt. War Bobby doch im emotionalen Hinspiel als Feldspieler direkter Gegenspieler von Christian Felgner und wusste sich oft nur mit unerlaubten Mitteln zur Wehr zu setzen. Um fürs Rückspiel Brisanz aus dem Duell zu nehmen, beorderte der Coach der „Blauen“, Mike Setzer den Verteidiger ins Tor der SVE. Ein Schachzug der doppelt aufging. Es fielen weder Tore noch unschöne Worte. Respekt, Mike Setzer!

SG Brietlingen/Bardowick/Adendorf- MTV Treubund 1:2

Nun war also vor dem letzten Spiel zwischen Platz 2 und 3 alles möglich. Die SG Luhdorf Borstel stand vorm letzten Spiel gegen die SV Eintracht, das nach dem Spiel des MTV gegen die SG Brietlingen ausgetragen wurde, als Turniersieger fest. Für den MTV bedeutete die enge Tabellenkonstellation, dass man aberwitzig mit einer Niederlage Zweiter aber mit einem Sieg auch Dritter werden konnte.

Das Spiel begann für die Rothosen mit einem Nackenschlag, ging die Spielgemeinschaft doch früh mit 1:0 in Führung. Doch dank seines ersten Treffers für die Rothosen überhaupt, stellte Mike Ziehm 4 Minuten vor dem Ende mit einem Schuss aus der Distanz auf 1:1. Und der MTV drehte das Spiel 1 Minute später noch komplett. Das vermeintlich schönste Tor des MTV an diesem Abend erzielte Jan Köller mit seinem 3. Treffer in diesem Turnier. Nachdem er nach eigenem Ballverlust und Rückeroberung die komplette rechte Außenlinie entlang mit Ball sprintete und den klassischen Fußball, für den sich vorm Turnier alle Mannschaften uns somit gegen den Futsal aussprachen, zum 2:1 Siegtreffer im Tor der Spielgemeinschaft unterbrachte. Da störte es auch außer Mike Ziehm niemanden, dass „Ziehmi“ kurz vor Schluss aussichtsreich scheiterte und es beim 2:1 blieb. Sein erster Treffer für die Rothosen hatte ja weiterhin Gültigkeit.

Damit durfte die SV Eintracht im letzten Spiel gegen die SG Borstel-Luhdorf nicht mit 2 Toren Unterschied gewinnen, wollte der MTV den zweiten Rang behalten. Vor dem Spiel versprach Mr. Borstel-Luhdorf schlechthin, Jens Ohlhorst, den Turnern mit Händedruck, dass der neue Cup Sieger sich eine 2 Tore Niederlage nicht einhandeln würde. Hätte er den Spielverlauf vorher gekannt, wäre er das Versprechen vermutlich nicht eingegangen. Es entwickelte ein hitziger Schlagabtausch, der sich kontinuierlich hochschaukelte. So erhielt die SVE während des Spiels aufgrund zweier rustikal ergrätschten Fouls zwei berechtigte 2 Minuten Strafen, die der Tabellenführer allerdings nicht nutzen konnte. Vielmehr fiel das Tor auf der Gegenseite, so dass Eintracht nur noch 1 Tor von Tabellenplatz 2 entfernt war. Aber das Team um Jens Ohlhorst hielt letztlich sein Versprechen ein und ließ keinen weiteren Gegentreffer mehr zu. Da die SG Borstel-Luhdorf allerdings auch keinen eigenen Treffer mehr erzielte, blieb somit der verdiente Turniersieger letzten Endes auch nicht ohne Niederlage.