3:4 Niederlage trotz einer 3:0 Führung
Das hatte sich das Team von Olaf Kranz, Maik Alvermann, Florian Heuer und Timm Sabatino ganz anders vorgestellt, als man zum TuS Barendorf anreiste, dem Titelverteidiger und Widersacher des MTV im am Himmelfahrtstag anstehenden Pokalfinale. Auf Seiten der Rothosen war man sehr zuversichtlich diese Auswärtshürde zu nehmen, zeigte der MTV am letzten Spieltag beim 3:2 Erfolg gegen den TSV Gellersen eine meisterliche Leistung und läuft der TuS Barendorf in dieser Saison in der Meisterschaft der Kapelle mit weitem Abstand hinterher.
So verfiel man bei den Turnern auch nicht in Panik, dass die Rothosen ohne gelernten Torwart anreisen mussten, hatte man doch mit dem langjährigen Coach Peter Schirrmacher eine in sich ruhende Allzweckwaffe, die sowohl mit Füßen als auch mit den Händen mit dem runden Spielgerät gekonnt umgehen kann, aus dem Ärmel gezogen.
Das Spiel begann dann recht ausgeglichen, mit leichten optischen Vorteilen für die Gastgeber. Da die MTV-Defensive aber sehr sicher agierte, konnte Peter Schirrmacher in dieser Phase mehr mit dem ihm vertrauteren Füßen als mit den Händen agieren.
Und kurz nachdem Stürner Christian Felgner durch die Einwechslung von Sturmtank Jörg Marsiske eine Position nach hinten rücken konnte, erzielte der Führende der Liga-Torschützenliste nach 14 Minuten das 1:0 für den Gast. Dabei wurde der Distanzschuss von Christian Felgner noch leicht abgefälscht, so dass der Ball den Weg ins Tor der Gastgeber fand.
Somit war der MTV im Spiel. Und der Ball, nachdem Christian Felgner kurz nach seinem Führungstreffer das 2:0 liegen ließ, innerhalb der nächsten 7 Minuten noch zwei weitere Male im Tor der Barendorfer.
Das 2:0 erzielte Arbeitsbiene Fritze Weidlich, indem er im Gleichschritt mit Jörg Marsiske den TuS-Torhüter anlief. Dieser unmaskierte Überfall endete im Ballklau durch Jörg Marsiske, der seinem Komplizen das Diebesgut dann übergab, so dass Fritze Weidlich zum Haupttäter wurde, indem er lässig zum 2:0 einschob.
3 Minuten später derselbe Tatort, dieselben umtriebigen Täter, dieses Mal in verkehrten Rollen. Fritze Weidlich war im Strafraum der Gastgeber der Handlanger für Vollstrecker Jörg Marsiske, indem Erstgenannter dem Zweitgenannten das Tatwerkzeug per Querpass perfekt anreichte, so dass der Goalgetter in der 21. Minute der frühen Abendstunde auf 3:0 erhöhte.
Doch 4 Minuten später legten sich die beiden Verbrecher selbst das Handwerk, indem sie, etwas euphorisch und unvorsichtig handelnd, den 3. Streich nicht vollendeten und das 4:0 und somit die Kronjuwelen liegen ließen. Die Kehrtwende im Spiel, wie sich später herausstellen sollte.
Denn fortan war es vorbei mit der Umtriebigkeit im MTV Spiel. Der MTV ging mehr und mehr in Deckung und überließ der Sieben vom Elbe Seitenkanal ordentlich Zeit zum Aufrollen der MTV-Taten.
Und so kam es nicht völlig überraschend, dass der TuS noch vor dem Seitenwechsel durch den an diesem Abend wie entfesselt aufdrehenden Jan Wolter zum Anschlusstreffer zum 1:3 kam. Damit ging es in die Kabinen.
TuS Barendorf – MTV Treubund
4:3 (1:3)
Hier bat Trainer Olaf Kranz sein Team darum, mit Beginn der 2. Hälfte wieder Souveränität auszustrahlen, um das Spiel endgültig auf die MTV Seite zu ziehen.
Allerdings sah es am Tatort „Spielfeld“ gleich anders aus. Jan Wolter entpuppte sich sofort nach Wiederbeginn als Folgetäter. Und er ging nach demselben Strickmuster vor wie bei seiner ersten Tat. In Windeseile und nahezu unbemerkt durchlief er das Mittelfeld in der Hälfte der Turner. Dort konnte er von keiner Rothose dingfest gemacht werden, so dass sein Schuss von der Strafraumgrenze in das Turnertor einschlug.
Damit wurde dem MTV die vermeintliche Souveränität gänzlich entwendet und
es folgte eine Phase des kritischen Beäugens, ohne das gefährliche Torraumszenen beobachtet werden konnten.
Mit der trügerisch Ruhe war es dann aber in der 49. Minute vorbei. Der kräftige Stürmer der Gastgeber, Dennis Brennan brach per Sprint brachial in den Lüneburger Strafraum ein, schüttelte all seine Verfolger ab und hämmerte den Ball aus Nahdistanz und spitzen Winkel ins Tor von Peter Schirrmacher. Dieser konnte nur staunend konstatieren, dass er als Jahrzehnte lang aktiver Torjäger trotzt zahlloser eigener Erfolgserlebnisse solch ein wuchtiges Tor selbst noch nie in seiner Stürmerkarriere erzielt hat.
Nun raufte sich der Titelkandidat nochmals für die letzten 20 Minuten auf, die 3 Punkte Beute doch noch auf seine Seite zu ziehen. Aber bei allen, nicht wenigen Torchancen der Turner war der Barendorfer Torhüter Patrick-Sven Bauer die letzte Instanz und verhinderte so den Punkteklau der Lüneburger.
Und wie es in solchen Spielen dann kommt, kommt es noch dicker. Zuerst verletzte sich in einem Luftkampf beim Zusammenstoß Kopf gegen Kopf MTV Stürmer Jörg Marsiske so schwer, dass er mit einer Platzwunde, die nach Spielschluss im Lüneburger Klinikum genäht wurde, ausgewechselt werden musste.
Und zu Unguter Letzt trat nochmals Serientäter Jan Wolter auf den Plan. Wie bei seinen vorherigen Taten, verging er sich mit hohem Tempo nahezu an der kompletten MTV Mannschaft, setzte den Ball zuerst im vollen Sprint an die Latte, um dann, in nicht mehr so hoher Endgeschwindigkeit, den abprallenden Ball locker zum 4:3 Siegtreffer für die Gastgeber einzuschieben. Die Turner befanden sich in dieser Situation bereits in Schockstarre, so dass sie den 2., von der Latte abspringenden Ball kollektiv flüchten ließen.
Damit ist nach einer Saison mit vielen positiven Highlight Spielen, aber auch einigen misslich verlaufenen Spielen der Traum von der Meisterschaft ausgeräumt.
Nun gilt es jetzt, die kommenden letzten beiden Meisterschaftspartien gegen den TuS Reppenstedt und Eintracht Lüneburg mit Überzeugung zu bestreiten, um dann für das Pokalfinale am Himmelfahrtstag gerüstet zu sein. Gilt es dann doch, den Pokal gegen den Meisterschaftsräuber TuS Barendorf sicherzustellen.
Die Tore für den MTV erzielten: 0:1 Christian Felgner, 0:2 Fritze Weidlich, 0:3 Jörg Marsiske, 1:3, 2:3, 3:3, 4:3
Für die Turner spielten: Peter Schirrmacher, Timo Posnanski, Florian Heuer, Jakob Zientek, Mark Less, Maik Alvermann, Jan Köller, Fritze Weidlich, Christian Felgner, Jörg Marsiske
An der Seitenaußenlinie die gute Seele Kerstin Schröder