Ü40: 15 aus 5: Der MTV behält seine weiße Weste
von Olaf Kranz · Veröffentlicht · Aktualisiert
Das Team von Peter Schirrmacher und Olaf Kranz hält auch nach 5 Spielen punktemäßig mit den Kanonieren der Liga, dem TSV Gellersen Schritt, stehen doch beide Teams mit 15 Punkten an der Spitze, wenngleich der TSV bereits die halbe Hundert an erzielten Toren vollgemacht hat.
Vor dem Spiel ging es dem Trainerduo vorrangig darum, einen Sieg gegen den Kontrahenten aus der Domstadt einzufahren, das Torverhältnis geht in dieser Saison ohnehin nicht mehr zugunsten der Turner aus. Und die Zeichen standen nicht schlecht, wies das Spielformular doch aus, dass die Spielgemeinschaft nicht in Bestbesetzung im Grund antreten würde, fehlten doch namhafte Größen wie Reno Schellin und Jason Huber.
Aber auch der Kader der Turner wies Überraschungen auf, wurden doch vom Trainerteam zwei Saisonneulinge in der Kabine begrüßt. Handelte es sich bei Sören Hillmer, bisher stets verhindert durch sein Traineramt beim TuS Neetze, um einen falschen Neuen, war Torhüter Rüdiger Neumann,Trainer des 3 Klassen tiefer angesiedelten TSV Mechtersen/Vögelsen doch ein echter Neuer und stand somit vor seinem Premierenspiel für die MTV Routiniers. Somit tauschten beide Fußballlehrer für 70 Minuten den Adrenalin produzierenden Posten an der Seitenaußenlinie gegen den schweißtreibenden Part im Hütchen gekreideten Feld ein.
Und Sören Hilmer war sofort mitten drin im Geschehen, legte der Gastgeber doch unmittelbar den Vorwärtsgang ein, so dass der Mittelstürmer Hillmer nahezu im Minutentakt gefordert war und gleich zu Beginn mehrere vielversprechende, durch seine schwer ausrechenbaren Körperbewegungen initiierte Offensivaktionen kreierte als auch selbst hatte. Aber sowohl er selbst als auch die meisten seiner Mitspieler scheitern in dieser Phase bisweilen an sich selbst, aber zumeist am hervorragenden Gästetorwart Frank Schlicht.
Bezeichnender Weise standen diese beiden Protagonisten dann auch im Blickpunkt beim 1:0 Führungstreffer der Lüneburger, als Sören Hillmer, sich in zentraler Mittelstürmerposition 5 Meter vorm Tor befindend, den Ball wuchtig irgendwie durch den erneut reaktionsschnell reagierenden Frank Schlicht ins Tor bugsierte.
Und auch an den Toren 2 und 3 des MTV war der Fußballehrer maßgeblich beteiligt. Vor dem 2:0 legte er den Ball per Querpass perfekt Powerspieler Maik Alvermann auf, wohlwissend, dass dieser ja immer trifft, am sichersten aus kurzer Distanz und dann sogar mit rechts, also mit dem Fuß, den der Kassenwart in der Regel nur zum Laufen benutzt.
Vor dem undurchsichtigen 3:0, das sich nach dem Spiel alle nicht direkt Beteiligten nochmals von den Hauptakteuren schildern lassen mussten, spielte Sören Hillmer mit dem Ball am Fuß mit seinen Gegenspielern wieder einmal Hula Hoop und schoss, während seine Gegenspieler noch kreisten, den Ball auf Nahdistanz aufs Tor. Diesen wehrte ein Abwehrspieler der Gäste mit der Hand auf der Torlinie ab, so dass der mitgeteilte Patrick Eschen diesen abgeprallten Billardball souverän mit dem Schienbein im Gästetor unterbrachte.
Über dieses Tor freute sich Paddy überschwänglich, der wieder sehr gut leitende Schiedsrichters Markus Wiesch unterschwellig, blieb ihm doch die Entscheidung, den per Hand abwehrenden Gästeverteidiger vom Platz stellen müssen, erspart.
Dann war Halbzeit im Grund und man ging mit der Erkenntnis in die Kabine, dass Sören Hillmer Fußball nicht nur an der Tafel sondern auch auf dem Feld kann.
MTV Treubund- SG Brietlingen/Bardowick
6:1 (3:0)
In der Kabine war es für Peter Schirrmacher bei diesem Spielstand leicht, die Ansprache zu halten, war es doch der dritte 3 Tore Halbzeitvorsprung in Folge und somit die Worte denen der Vorwochen sehr ähnlich.
Dieses Mal schafften es die Rothosen aber endlich einmal, die mahnenden Halbzeitworte in die Tat umzusetzen und bauten 10 Minuten nach der Pause den Vorsprung durch das 4:0 aus. Den Treffer erzielte der dieses Mal über die volle Distanz in die Abwehr beorderte Kapitän Florian Heuer per Foulneunmeter. Die Ausführung dieses Standards forderte der Kapitän auch vehement ein, wollte er seinen Fehlschuss von vor ein paar Wochen in Küsten doch endgültig ins Archiv legen.
11 Minuten später erfuhr dann der sehr aufmerksame und stets deutlich vernehmbare Torhüter Rüdiger Neumann, dass zu Null Spiele auf Kleinfeld rarer als Ehrenurkunden bei den Bundesjugendspielen sind. Denn ein schneller Tempogegenstoß der Gäste, der zum 1:4 führte, trübte zwar nicht das schillernde Weiß seines Trikots sehr wohl aber das unbefleckte Weiß seiner Nulltorweste ein.
Allerdings ließ der MTV an diesem Abend keine Spannung mehr aufkommen, erzielen doch Strafraumstürmer Peter Schirrmacher per Kopf das 5:1 und setzte sich damit mit seinem ersten Kopfballtreffer in dieser Saison in der mannschaftsinternen Statistik der erzielten Kopfballtore deutlich vom Kopfballungeheuer Timm Sabatino ab. Dieser probierte sich allerdings in der 1. Halbzeit in der deutlich anspruchsvolleren Disziplin „Fallrückzieher“, scheiterte bei seinem Versuch aber knapp.
Den 6:1 Schlusspunkt unter diese kurzweilige Partie setzte dann das Energiebündel Maik Alvermann mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend, dieses Mal mit seinem starken Linken. Vorausgegangen war ein Anspiel seines Spielertrainers Peter Schirrmacher.
Nun heißt es für die Rothosen, die volle Konzentration auf den kommenden Freitag zu richten, findet doch an diesem Abend das gefühlt wichtigste Saisonspiel statt. Hierzu reisen die Turner zur im Kreis Rotenburg beheimatete SG Wörpetal, um sich in diesem KO-Spiel mit einem Sieg für die Endrunde zur Niedersachsenmeisterschaft zu qualifizieren. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, wurde die SG Wörpetal doch in der Saison 2021/2022 ausgezeichneter Dritter dieses Landesturniers.
Die Tore für den MTV erzielten: 1:0 Sören Hillmer, 2:0 Maik Alvermann, 3:0 Patrick Eschen, 4:0 Florian Heuer (Neunmeter), 4:1, 5:1 Peter Schirrmacher, 6:1 Maik Alvermann
Für den MTV spielten: Rüdiger Neumann, Henning Witte, Oliver Wieben, Florian Heuer, Timm Sabatino, Maik Alvermann, Patrick Eschen, Jens Sudeikat, Sören Hillmer, Peter Schirrmacher
An der Seitenlinie die gute Seele Kerstin Schröder
(Bericht: Olaf Kranz)