6:3 Sieg gegen den TSV Gellersen
Die Losfee meinte es mit dem Team von Olaf Kranz, Timm Sabatino, Maik Alvermann und Florian Heuer nicht sonderlich gut, versprühte diese mit dem TSV Gellersen, dem aktuellen Tabellenführer der Kreisliga Staffel Nord, nicht gerade feinen Feenstaub sondern warf einen dicken unzerkleinerten Brocken in Richtung Hasenburger Grund ab.
Diese schwierige Aufgabe kam den Rothosen aber nicht ungelegen, konnte sich das Team nach der vor gut 3 Wochen überraschend erlittenen 3:4 Punktspielniederlage gegen den TSV Reppenstedt mit einem Sieg im Pokalviertelfinale gegen den Ligaprimus doch wieder selbst auf die Erfolgsspur zurückmanövrieren. Hierzu bedurfte es aber eines konzentrierten, willensstarken und engagierten Auftritts, zu dem das Trainerteam die Lüneburger ermutigte.
Und diesen legten die Turner vom Anstoß weg an den Tag. Da aber auch der Gast aus der Samtgemeinde Gellersen, trotz der Tatsache, dass dieser nicht ganz in Bestbesetzung in den Grund angereist war, gewohnt kompakt agierte, entwickelte sich das erwartet umkämpfte Spiel. Dieses war geprägt durch zahlreiche Zweikämpfe, die bisweilen auch mit Fouls auf beiden Seiten aber niemals mit groben Unsportlichkeiten oder wüsten Verbalgefechten endeten. So musste der gewohnt souverän leitende Schiedsrichter Markus Wiesch am Ende dieses Pokalfights lediglich 4-mal den gelben Karton aus seiner Brustasche ziehen. Ein Indiz für ein auf beiden Seiten diszipliniert geführtes und ein vom symphytischen, in traditionell schwarz gekleideten neutralen Mann souverän geleitetes Fußballspiel.
In diesem näherte sich im ersten Abschnitt der Gastgeber nach und nach dem Tor deutlich gefährlicher an als das dem Gast gelang. Und so gingen die Rothosen in der 27. Minute verdient in Führung. Dem 1:0 vorausgegangen war ein Pass aus dem Halbfeld vom dynamischen Sven Meißner auf den zentral und unbewacht vorm Tor postierten Kassenwart Jan Koller. Dieser setzte das runde Komfortspielgerät mit der Fußspitze genau in die erste am langen Pfosten befestigte untere Masche des Gästetores, so dass sich der kritisch prüfende Blick des Prüfer der Finanzen erst mit dem Einschlag im Netz in erleichterten Torjubel verwandelte.
In der letzten Spielminute der 1. Halbzeit stand diese Ergebnis als Halbzeitstand nochmals bedenklich auf der Kippe. So entschärfte zuerst Torhüter Rüdiger Neumann, an diesem Abend der erneut großartige Rückhalt der Rothosen, einen Schuss aus Nahdistanz bravourös. Auf der Gegenseite scheiterte der an diesem Abend die Kapitänsbinde über das Feld tragende Routinier Mark Less mit einem Freistoß aus zentraler Position denkbar knapp, verfehlte sein Standard doch den von ihm aus gesehenen rechten Torwinkel um die ominöse Breite eines 1-lagigen Blattes Toilettenpapier.
MTV Treubund – TSV Gellersen
6:3 (1:0)
So nahm der MTV diese knappe 1:0 Führung mit in die vetraute Heimkabine.
Hier lobte Coach Olaf Kranz die nahezu perfekte 1. Hälfte seines Teams verbunden mit dem Wunsch, die 2. Hälfte genauso konzentriert fortzuführen.
Aber schnell stellte sich in dem 2. Spielabschnitt heraus, dass sich das Spiel statisch veränderte. Die Turner verloren in der Defensive sichtbar und nicht gänzlich erklärlich an Stabilität, war es doch kein Offensivfeuerwerk, das der in gelb-schwarz gekleidete Gast aus der Kabine mitbrachte. Dennoch stand es nach 9 gespielten Minuten der 2. Hälfte 1:1. Dieser Treffer resultierte aus einem langen Ball der Gäste aus der eigenen Hälfte heraus auf den Gästespieler Philipp Kowalewski. Obwohl dieser bei dem Pass wie ein einsamer gelber Farbtupfer in einer roten Farbwand wirkte, da er von 4 Turnern umgeben war, erzielte das Urgestein des Gastes gekonnt den Ausgleich für die Gäste.
Kurze Zeit später folgten die beiden spielvorentscheidenden Situationen dieser Pokalpartie. 2 Minuten nach dem Ausgleich wäre der Gast beinahe in Führung gegangen. Nach einem erneut klugen Zuspiel kam erneut ein Stürmer der Gäste aus kurzer Distanz zu einem Torschuss. Doch Rüdiger Neumann fischte diesen platzieren wie scharfen Schuss überragend aus dem linken Toreck und verhinderte somit den Doppelschlag gegen die Rothosen.
Nahezu im unmittelbaren Gegenzug war das Entsetzen des Gastes noch größer, zeigte Markus Wiesch doch auf den wie immer rund gekreisten Punkt im Strafraum vom TSV Gellersen. Vorausgegangen war ein Foulspiel an Mittelstürmer Christian Felgner.
Dieser nahm sich, trotz langanhaltender Proteste des Gastes, den Ball selbst und schoss diesen, nachdem er auch die letzte auf ihn einprasselnde ungerechtfertigte Kritik, eine Schwalbe simuliert zu haben, über sich ergehen lassen hatte, direkt an die Unterkante der Latte, von wo aus der Ball ins Tor sprang. Dass sich Christian Felgner vor der Ausführung des Strafstoßes nicht noch zusätzlich einer internen Diskussion stellen musste, lag daran, dass zu diesem Zeitpunkt Kapitän Mark Less, der diesen Neunmeter liebend gerne auch verwandelt hätte, am Spielfeldrand und somit nicht direkt neben dem Schnurrbartträger stand.
Durch den verwandelten Neunmeter völlig losgelöst von der vorherigen Anspannung legte Christian Felgner 2 Minuten später das 3:1 nach. Herrlich in Szene gesetzt wurde der Sturmsprinter dabei vom mittlerweile aus dem Team der Turner nicht mehr wegzudenkenden und an diesem Abend überragend agierenden Abwehrstrategen Mike Ziehm. Nach perfekter Ball- und Schwungmitnahme tanzte Christian Felgner 3 Gegenspieler im höchsten Tempo aus und vollstreckte zum 3:1, der vermeintlichen Vorentscheidung.
Allerdings kamen die Gäste 13 Minuten vor dem Ende nochmals unverhofft zurück. Rüdiger Neumann entschied sich zu spät dafür, den Ball nach vorne zu schlagen, so dass der ihn anlaufende Gegenspieler in Manier eines Mittelstürmers eines Kicker-Fußballtisches zur gut getimten Gegenbewegung ausholte und somit der Ball anstelle im gegnerischen Strafraum mit ordentlich Geschwindigkeit im Tor der Lüneburger landete.
Die kurze Zitterphase der Turner endete dann, als Dampflok Florian Heuer auf dem rechten Flügel einen Sprint anzog, präzise auf den im Sturmzentrum postierten Sturmschrank Jörg Marsiske passte und dieser cool den beruhigenden 2 Tore Abstand wieder herstellte.
Dass aus dem 4:2 drei Minuten vor Schluss noch ein 6:3 Endstand wurde, lag an dem unbändigen Offensivgeist beider Teams. Dem 5:2 durch Immertreff Maik Alvermann folgte der 3:5 Anschlusstreffer der Gäste, erzielt durch einen direkten Freistoß. Den Schlusspunkt des sehr unterhaltsamen Viertelfinals setzte letztlich Florian Heuer, der den letzten Angriff dieses Spiels, eingeleitet vom Passgeber des ersten Tores Sven Meissner, scheinbar mühelos zum 6:3 Endstand abschloss.
Nun wartet der MTV gespannt auf die Auslosung der Vorschlussrunde, in der der SV Küsten, der TuS Barendorf sowie die SG Wrestedt/Wieren/Soltendieck mögliche Gegner der Turner sind.
Aber erst einmal geht es im Liga Betrieb am 08.11. mit dem herausfordernden Derby bei der SV Eintracht Lüneburg weiter.
Die Tore für den MTV erzielten: 1:0 Jan Koller, 1:1, 2:1 Christian Felgner, 3:1 Christian Felgner, 3:2, 4:2 Jörg Marsiske, 5:2 Maik Alvermann, 5:3, 6:3 Florian Heuer
Für den MTV spielten: Rüdiger Neumann, Mike Ziehm, Mark Less, Oliver Wieben, Henning Witte, Florian Heuer, Jan Köller, Maik Alvermann, Timm Sabatino, Sven Meissner, Jörg Marsiske, Christian Felgner
Nicht zum Einsatz kam: Jakob Zientek
An der Seitenaußenlinie die gute Seele Kerstin Schröder.